Biomonitoring & Forschung
Wissenschaftliche Forschung /
Schutz gefährdeter Arten durch
Monitoring von Biodiversity Hotspots
SDG 9,15,17
Man schaut erst, ob es die Art überhaupt noch gibt wo sie das letzte Mal gesehen wurde. Das ist beim Cross-River-Gorilla teilweise über 10 Jahre her.
Gorillas wandern auch gerne woanders hin. Nur leider wandern die Schutzzonen nicht mit. Man sollte gründlich nachzählen. Sind noch genügend da, um den Gen-Pool zu erhalten? Eine Nachzucht kostet oft das Dreifache und hat schlechtere Erfolgschancen.
Wenn man weiß, wo alle Gorillas sind, kann man auch auf sie aufpassen. Das ist dann das Biomonitoring.
Da werden Genproben gesammelt und man schaut, wie es einer Gruppe persönlich geht. Haben die z.B. alle Corona? Dann sollten sie nicht die Verwandten anstecken. Finden sie genug Nahrung? Durch das Biomonitoring lernen wir, welche Probleme diese Spezies gerade hat. Dann können wir das Richtige tun!
Forscher, Wildhüter, Anwohner, Staat: Alle, die was mit der Art zu tun haben müssen gefragt werden und einem Rettungsplan zustimmen.
Es braucht genügend wachsame Menschen, die auf der Seite der Gorillas sind und sie vor den anderen Menschen verteidigen. Mit einem Forschungszentrum, das die Gorillas, Schimpanzen und Waldelefanten täglich überwacht, kann schließlich ein Rundum-Schutz aufgebaut werden.
Wir möchten Grundlagenforschung in einem Naturschutzgebiet im Regenwald von Süd-West Kamerun durchführen. Die Daten geben Aufschluss über die Artenvielfalt in diesem Gebiet. Die Erhebung erfolgt in Absprache mit dem zuständigen Konservator und ist mit einer ca. 6-wöchigen Expedition verbunden.
Unser Fokus liegt auf der Suche nach Gorillas, Schimpanzen und Waldelefanten.
WIR MÜSSEN BEI NULL ANFANGEN
"Wegen der politischen Situation in Kamerun sind in vielen Parks die Daten veroren gegangen. Wir wissen nicht mehr wo die Arten sind, die wir schützen wollen."
Georg Langsi
- Parkleiter Banyang-Mbo -
Artenschutz aufbauen
Die Daten geben Aufschluss über die Art der Säugetiere und die Größe ihrer Gruppe. So wissen wir z.B. ob noch genügend Gorillas da sind, den Genpool aufrecht zu erhalten. Wir sehen auch, ob Schimpanzen in der Nähe oder vielleicht Ärger um Futterquellen. Ziehen die Waldelefanten in Siedlungen? Das könnte Probleme mit den Anwohner geben. Ein Schutzplan wird erstellt.
Den Urwald komplett ablaufen
Bei dieser Basisdaten-Erhebung müssen Teams von 3-4 Personen ein Waldgebiet von ca. 20 km2 durchwandern. Sie notieren Spuren von Säugetieren und zeichnen die Funde mit GPS-Daten auf. Um ein so großes Gebiet abzusuchen, braucht man Monate und eine gute körperliche Verfassung. Man braucht auch diplomatisches Geschick, wenn man Wilderern begegnet.
Über den Gorilla Gorilla Diehli gibt es nur wenige Informationen. Nicht einmal ein hochauflösendes Foto existiert. Mit Verhaltens-Studien würden wir die fremde Kultur besser verstehen. Genetischen Proben geben Aufschluss über die Zusammensetzung einer Gruppe, wie Geschlecht und Alter. Das ist wichtig, um Krankheiten herauszufinden. Der Hormonstatus zeigt, ob die Gruppe gestresst ist. Wir finden raus, wie es dem Gorilla geht!
Beim Biomonitoring von Gorillas beobachtet man eine bestimmte Gruppe über einen langen Zeitraum hinweg. Mit genetischen Proben ist es möglich, mehr über die Zusammensetzung der Gruppe zu erfahren, wie Geschlecht und Alter. Das ist auch wichtig, um Krankheiten herauszu-finden. Nur so erkennen wir die richtigen Wege zum Schutz einer bestimmten Art.
Es braucht genügend wachsame Menschen, die auf der Seite der Gorillas sind und sie vor den anderen Menschen verteidigen. Mit einem Forschungszentrum, das die Gorillas, Schimpanzen und Waldelefanten täglich überwacht, kann schließlich ein Rundum-Schutz aufgebaut werden.
Um keine Lücken in diesen Studien zu haben, ist es am besten, 365 Tage im Jahr zu beobachten.
Wilde Gorillas zu beobachten bedeutet, dass sie sich an den Menschen gewöhnen. Das ist gut für Studien, aber leider auch für Wilderer. Diese Gruppe kann leicht getötet werden oder sich mit menschlichen Krankheiten infizieren. Eine solche Gewöhnung einer Gorilla-Gruppe geht daher mit einer hohen Verantwortung über viele Jahre einher.
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Gefundene Arten
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Parks/Schutzgebiete
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Wissenschaftler
DIE ZEIT LÄUFT
"Wir haben nicht mehr viele Jahre vor uns - vielleicht fünf. Der Cross-River-Gorilla hat nur einen kleinen genetischen Pool mit etwa 250-400 Individuen. Wir sehen viele Waisen und alte Gruppen. Wenn wir jetzt nicht handeln, wird diese Spezies aussterben. "
Dr. Andrew Fowler
- Primate Specialist Group -
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