Es gibt nur zwei Gorillaarten: den Westlichen Flachlandgorilla und den Östlichen Gorilla mit einer Gesamtpopulation von etwa 300.000 Tieren. Der berühmte Berggorilla ist eine Unterart des Östlichen Gorillas. Der Cross River Gorilla entwickelte sich vor etwa 18.000 Jahren aus dem Westlichen Gorilla. Er hat ein schmaleres Gebiss, einen schmaleren Gaumen und einen kürzeren Schädel als der Westliche Gorilla. Danach gab es noch einen sporadischen genetischen Austausch zwischen den Arten, bis vor 400 Jahren die Cross-River-Gorillas völlig isoliert waren. In diesem Zeitraum soll es bereits zu einem drastischen Rückgang der Population gekommen sein. Heute leben die beiden Arten etwa 300 km voneinander entfernt.

Der Cross-River-Gorilla unterscheidet sich vom Westlichen Flachlandgorilla auch in der Ernährung, im Verhalten und im Gruppenverhalten.

Er lebt in einem Gebiet mit stärkeren Klimawechseln zwischen Trockenheit und Regen als der Flachlandgorilla. Er frisst am liebsten reife Früchte, auch wenn diese während der 4-5 Monate dauernden Trockenzeit schwer zu bekommen sind. Er ist mit einer Vielzahl verschiedener Obstsorten vertraut. Seine Hauptnahrungsquelle sind das ganze Jahr über Blätter, Baumstämme, Mark und Rinde. Die einzelnen Gruppen unterscheiden sich stark in ihrer Ernährung. So besteht zum Beispiel bei den Hauptnahrungsquellen eine Übereinstimmung von weniger als 50 % zwischen den Gorillas in Mone und in Afi. Afi-Gorillas legen auch größere Entfernungen zurück, wenn sie größere Mengen an Früchten verzehren. Im Gegensatz dazu legen die Kagwene-Gorillas kürzere Strecken zurück, wenn kein Obst verfügbar ist. Bei den Mawambi-Gorillas wurden keine Auswirkungen auf die Weglänge beobachtet.